Bienvenue à Breisach

Motiviert durch die gute Resonanz zur Drittortbegegnung in den letzten beiden Jahren hat sich die Fachschaft Französisch entschieden, auch in diesem Jahr wieder eine solche deutsch-französische Drittortbegegnung mit unserer Partnerschule aus Tarare, einer Kleinstadt bei Lyon, durchzuführen.

Am 29. Januar machten sich also eine französische Schülergruppe aus Tarare und eine Krefelder Horki-Schülergruppe auf den Weg nach Breisach am Rhein, um in der dortigen Jugendherberge eine gemeinsame Woche zu verbringen. Auch das begleitende Lehrerteam, Herr Roll und Frau Rosendahl-Ackermann, freute sich sehr, das französische Kollegenteam, Madame Marcus und Monsieur Pons, endlich wiederzusehen.

Im Zentrum der Reise sollte natürlich das gegenseitige Kennenlernen der Jugendlichen stehen. Um das Eis zu brechen, stand am ersten Abend ein Speeddating auf dem Programm. Zur gegenseitigen Annäherung trug zusätzlich bei, dass die Jugendlichen in Mehrbettzimmern, bestehend aus je einem deutschen und einem französischen Duo bzw. Trio, untergebracht waren.

Neben kulturellen Klassikern wie einer Stadtführung in Breisach, dem Besuch des Schlosses Haut-Koenigsbourg, einer weiteren Führung in Colmar und der Besichtigung des Vauban-Viertels in Freiburg, standen auch Aktivitäten wie der Besuch eines Escape Rooms, die Verkostung örtlicher Spezialitäten (köstliche Macarons in Colmar), Bouldern und gemeinsame Spieleabende sowie Sprachspiele auf dem Programm.

Im Fokus der gemeinsamen Reise standen Etappen der deutsch-französischen Beziehungen, die in der Geschichte beider Länder nicht immer von Freundschaft geprägt waren. Besonders beeindruckend war zum einen die Geschichte der Stadt Breisach selbst, die in ihrer Vergangenheit zeitweise auch zu Frankreich gehörte. Die Europastadt Breisach war die erste Stadt, in der 1950 eine Probeabstimmung für ein vereintes Europa stattfand. Spannend war ebenso die Besichtigung des Schlosses Haut-Koenigsbourg. Die Hohkönigsburg ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Burg bei Orschwiller im Elsass. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war Zeitzeuge mehrerer Jahrhunderte währender innereuropäischer Auseinandersetzungen und Rivalitäten zwischen Lehnsherren, Königen und Kaisern. Sehr interessant war auch die Führung durch das Quartier Vauban in Freiburg. Dieser Stadtteil ist teilweise selbstverwaltet und größtenteils umweltfreundlich gebaut sowie autofrei. Dieses Quartier entstand auf einem ehemaligen Kasernengelände der französischen Streitkräfte auf einer Fläche von 38 Hektar. Ein attraktiver, familienfreundlicher Stadtteil für momentan 5.500 Einwohner, in dem Bürgerengagement, Gemeinschaft und umweltbewusstes Leben groß geschrieben werden.

Die Zeit in der Jugendherberge verbrachten wir vor allem mit gemeinsamen Aktivitäten in unserem Gruppenraum Salle Mulhouse, wo wir die deutsch-französische Freundschaft am Ende standesgemäß mit einer Torte feierten. (Die Breisacher schienen Schwierigkeiten mit der Farbanordnung der Trikolore zu haben… 😊!)

Wir bedanken uns nicht nur bei unseren Schüler:innen und den französischen Kolleg:innen für eine tolle und ereignisreiche Woche, sondern auch beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) für seine finanzielle Unterstützung!