Anne-Frank-Botschafterinnen

Ein Bericht unserer Schülerinnen Jana Poli und Mali Vivegnis

„Vom 7. bis zum 11. November 2024 wurden wir eingeladen am Anne-Frank Botschafter*innen- Seminar in Köln teilzunehmen, zu dem nur 40 Menschen aus ganz Deutschland eingeladen wurden. Die Anreise begann am Morgen des 7. November, als wir beide uns am Bahnhof in Krefeld getroffen haben.

Nach der Ankunft in Köln ging es direkt zur Unterkunft, wo das Seminar stattfand. Während der ersten Stunden lag der Fokus darauf, die anderen Teilnehmer:innen kennenzulernen, indem wir uns gegenseitig vorstellten und Interessen mitteilten. Der erste Abend wurde mit einem Spieleabend gestaltet, der dazu beitrug, die anfängliche Nervosität abzubauen und die Gruppe näher zusammenzubringen.

Am zweiten Tag stand das Thema Diskriminierung im Mittelpunkt. In verschiedenen Workshops setzten wir uns intensiv mit der deutschen Erinnerungskultur zum 2. Weltkrieg auseinander oder sprachen über die oft übersehenen Zielgruppen der Nationalsozialisten. Am Abend unternahmen wir zusammen einen Spaziergang durch die Kölner Innenstadt, um bedeutende Denkmäler des Judentums zu besuchen. Dieser Ausflug bot die Möglichkeit, die Geschichte und die Bedeutung dieser Orte hautnah zu erleben.

Der vorletzte Tag war geprägt von einer Ideen-Rallye, bei der wir erste Vorstellungen und Ideen für unsere zukünftigen Projekte sammelten, die wir nach dem Seminar eigenständig umsetzen sollten. Zudem fand eine Anti-Diskriminierungsbelehrung statt, die wichtige Inspiration für das weitere Vorgehen gab. Wir hatten die Gelegenheit, uns aktiv einzubringen und unsere Gedanken zu teilen.

Am letzten Tag des Seminars lag der Fokus auf dem Feinschliff und der finalen Planung unserer Projekte. Experten waren anwesend, um wertvolle Verbesserungstipps und Vorschläge zu geben. Diese Unterstützung half uns, unsere Ideen weiterzuentwickeln und konkret zu gestalten. Am Nachmittag mussten wir uns schließlich voneinander verabschieden und die Heimreise antreten.

Das Seminar hat uns der Geschichte der NS-Zeit näher gebracht und uns geholfen ein Projekt über das Thema und zur Prävention von Anti-Semitismus für unsere Projektwoche zum Thema Holocaust im Januar 2025 zu planen. Es war eine schöne Erfahrung, die wir jedem weiterempfehlen würden. Wenn wir unser Projekt durchgeführt haben, werden wir Mitte 2025 in Berlin zu Anne-Frank-Botschafterinnen ernannt. Wir freuen uns schon und sind dankbar für diese wertvollen Erfahrungen, die uns die Schule ermöglicht hat.“

Jana Poli
Mali Vivegnis

Info:

Das Anne Frank Zentrum schafft Lernorte, in denen sich Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden. Sie lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren. Im Rahmen des Anne Frank Jugendnetzwerks finden im Programm Anne Frank Botschafter*innen »erinnern und engagieren« jährlich zwei 4-tägige Qualifizierungsseminare statt, in denen die Jugendlichen vertieftes Wissen zum Nationalsozialismus und Holocaust erlangen. Sie entwickeln während des Seminars eigene Projektideen, die sie nach dem Seminar in ihrem lokalen Umfeld umsetzen. Dafür reflektieren die jugendlichen Teilnehmer*innen ihre eigenen Erfahrungen und mögliche Herausforderungen in ihrer Lebenswelt und nehmen verschiedene Schwerpunkte in den Blick: Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus oder Homophobie in Geschichte und Gegenwart.