Migrationspolitik in der Schule lernen

Planspiel des Q2-Sozialwissenschaften-Leistungskurses zur Migrationspolitik der EU

Am Montag, 6. Dezember 2021 traf sich der Sozialwissenschaften Leistungskurs der Q2 zur Durchführung eines Planspiels, durch das die Schwierigkeiten einer einheitlichen Position in der EU-Migrationspolitik besser verstanden und nachvollzogen werden sollten.

Die Schüler*innen der Q2 schlüpften im Rahmen des von Herrn Breit organisierten Planspiels in die Rolle europäischer Regierungschef*innen, EU-Vertreter*innen und Journalist*innen, um der Migrationskrise als europäische Gemeinschaft entgegenzuwirken. Alle Vertreter*innen fanden sich zu einem EU-Sondergipfel zusammen, um unterschiedliche Positionen zu diskutieren und idealerweise am Ende eine gemeinsame Lösung präsentieren zu können.

Doch schon nach den ersten Eröffnungsreden wurde deutlich, dass sich zahlreiche Interessen konträr gegenüberstehen. Als Vorbereitung auf ihre Rolle befassten sich die angehenden Abiturient*innen zuvor mit der wirtschaftlichen und politischen Lage des Mitgliedstaates, den sie vertreten sollten. Neben kurzen Pressekonferenzen standen primär Debatten auf der Tagesordnung, die trotz ihrer
Sachlichkeit kontrovers geführt wurden. Insgesamt zeichneten die Verhandlungen das
Bild einer gespaltenen Union ab: Während die Mehrheit der Regierungsvertreter*innen
europäische Maßnahmen erarbeitete, beharrten zwei Länder entschlossen auf einem
nationalstaatlichen Weg. Das mühsame Ringen um die besten Argumente schien dem
geltenden Einstimmigkeitsprinzip bei der finalen Abstimmung trotzdem unterlegen zu sein.
Eine einzige Gegenstimme hatte demnach das Potenzial, sämtliche Bemühungen des
Gipfels über Bord zu werfen. Wie es der Zufall (oder der Nationalismus) so will, blieb die
gemeinschaftliche Bewältigung der Migrationskrise am Ende des Tages eine blaue Utopie – ganz wie in der Realität.

Das Planspiel selbst dagegen kam bei den Mitgliedern des LKs sehr gut an und erfüllte seinen Zweck vollends. Die Schüler*innen hatten Spaß an der Methode und hoffen nun auf eine Fortsetzung im Rahmen der Politik-Simulation „Pol&IS“, an dem die Sozialwissenschaftler*innen des Gymnasiums Horkesgath jährlich in Winterberg teilnehmen.

Info:

Das Fach Sozialwissenschaften / Politik wird am Gymnasium Horkesgath unter anderem im Differenzierungsbereich der Mittelstufe als „Praktische Demokratie“ sowie in der Oberstufe als Grund- und Leistungskurs angeboten.