„Math-Talent-School“: Abiturient darf einzigen Quantencomputer Deutschlands nutzen

Willi Schefner (Q2) erzählt im Gespräch mit MINT-Koordinatorin Karin Loppe von seinen Eindrücken und Erfahrungen beim MINT-EC-Camp „Math-Talent-School“.

Willi, du hast einen der begehrten Plätze für das MINT-EC-Camp „Math-Talent-School“ bekommen. Worum ging es in diesem MINT-EC-Camp? Bei dem MINT-EC-Camp „Math-Talent-School“ hatte ich die Möglichkeit, mit Forschern und Studierenden des Fraunhofer Instituts in kleinen Gruppen an sehr interessanten Projekten zu arbeiten. Das Fraunhofer Institut ist eine Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, also zur Förderung der angewandten Wissenschaft. In diesem Camp befassten sich alle Projekte mit der angewandten Mathematik und wir konnten eng mit Experten zusammenarbeiten, um etwas über die jeweiligen Bereiche zu erfahren.

Für welchen Bereich hast du dich entschieden? Ich persönlich habe mich für den Bereich der Quantenmechanik entschieden, also der Theorie von Materie im Größenbereich der Atome und darunter – kurzgefasst: die Physik welche sich mit dem Verhalten von Teilchen in atomarer Größenordnung befasst. Genauer hat sich meine Gruppe mit dem mathematisch-/informatischen Aspekt beschäftigt, nämlich mit der Funktionsweise von Quantencomputern. Wir sollten also am Ende des Workshops die Frage beantworten können, wieso Quantencomputer besser sind als gewöhnliche Computer. Indem wir Logikgatter und einfache Programmierung benutzt haben, war uns dies sogar möglich.

Was war dein persönliches Programmhighlight, welches Thema war für dich am spannendsten? Ich war tatsächlich echt überrascht, dass die Überlegenheit von Quantencomputern mit einem sehr einfachen Beispiel veranschaulicht werden kann. Obwohl das alles sehr theoretisch klingt und auch ist, hatten wir das Privileg, unser Endprogramm auf dem einzigen Quantencomputer in Deutschland zu testen. Die Ergebnisse waren echt interessant, da sich ein paar Fehler ergeben haben, die wir jedoch erwartet hatten.

Was lief beim Online-Format gut, was hast du vermisst? Leider mussten wir aufgrund des Online-Formats sehr viel selbstständig arbeiten und hatten natürlich nicht die Möglichkeit, das Fraunhofer Institut zu besuchen und die anderen Teilnehmer persönlich kennenzulernen. Trotzdem hatten wir echt gutes Material, welches uns die Grundlagen der jeweiligen Bereiche ziemlich schnell beigebracht hat.

Dein Resümee? Ich würde sagen dass wir aufgrund des Online-Formats maximal die Hälfte der Erfahrung machen konnten, jedoch war diese Hälfte echt interessant, da wir uns intensiv mit einem Thema befassen konnten und so die angewandte Mathematik etwas näher kennenlernen konnten.

Lieber Willi, ganz herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast für dieses Interview!