Jonas Gedden (Q2) berichtet MINT-Koordinatorin Karin Loppe von seinen Eindrücken und Erfahrungen beim MINT-EC Camp „Produktionstechnik“.
Jonas, du hast dich erfolgreich für das MINT-EC-Camp „Produktionstechnik“ beworben. Worum ging es in diesem MINT-EC-Camp? Das MINT-EC Camp Produktionstechnik hat sich, wie der Name schon sagt, mit dem Thema Produktionstechniken und Produktionsverfahren beschäftigt. Die vier Tage wurden dabei mit verschieden Inhalten wie Industrielle Robotik, Textiltechnik, Produktion für den Menschen und Supply Chain Management, auch Lieferkettenmanagement genannt, gefüllt. Zu den Themen gab es verschiedene Vorträge von Professoren, in denen uns näher gebracht wurde, was es mit den jeweiligen Themen auf sich hat und wieso sich fast jede Firma mit mindestens einem der Themen auseinandersetzen muss. Als Beispiel kann man z.B. die Industrielle Robotik nehmen, mit der sich große Firmen wie Siemens und besonders Autohersteller wie Volkswagen mit hohen Stückzahlen beschäftigen müssen, um eine ausreichende Produktionsgeschwindigkeit zu gewährleisten.
Kannst du das genauer erklären? Durch Roboter ist es beispielsweise möglich, auf sich bewegenden Fließbändern dynamisch und präzise zu arbeiten. Schweißarbeiten sind nur ein Beispiel für hunderte von Anwendungen. Roboter können ebenfalls als unterstützende Hand für Mitarbeiter durch eine hohe Traglast von Teilen dienen. Dadurch, dass Mitarbeiter auf Grund von Robotern nichts Schweres mehr heben müssen, werden diese zudem auch gesundheitlich entlastet. Auch auf die anderen Themen wurde vertieft eingegangen. Es war ebenfalls immer möglich, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Was war dein persönliches Programmhighlight, welches Thema war für dich am spannendsten? Wenn ich sagen müsste, welches Thema mich am meisten interessiert hat, kann ich klar die industrielle Robotik auf Platz 1 setzen. Besonders die Möglichkeiten und die endlose Komplexität der perfekt optimierten Produktionsabläufe haben mich beeindruckt. Durch die virtuelle Tour der Demofabrik Aachen konnte man sich die Prozesse genau anschauen. Leider war eine Besichtigung vor Ort nicht möglich, da die Coronalage dies nicht zuließ. Überrascht haben mich besonders die Möglichkeiten von Textiltechnik.
Was kann ich mir darunter vorstellen? Wenn man technikaffin ist, verbindet man Textilien meistens mit Klamotten. Das ist aber bei Weitem nicht der einzige Einsatzbereich. Mir war nicht klar, wie viele Textilien in der Raumfahrt genutzt werden. Beispielsweise wird durch Textiltechnik das besondere Falten von Solarschirmen, die für die Energieversorgung von Raumstationen nötig sind, mit besonders angepassten Fasern möglich. Aber auch der Werkstoff Carbon, welcher für Flugzeuge und Sportwagen sowie Rennräder verwendet wird, ist ein Produkt der Textiltechnik. Es gibt noch weitere Beispiele aus der Medizin und anderen Branchen, wo die Textiltechnik wichtig ist. Dieser Umfang hat mich tatsächlich etwas überrascht, da ich zuvor noch nicht viel darüber nachgedacht habe.
Was lief beim Online-Format gut, was hast du vermisst? Das MINT-EC Camp musste leider online stattfinden und ich muss wirklich „leider“ sagen, da ein Workshop vor Ort deutlich interaktiver gewesen wäre. Wir haben zwar alle viel gelernt, konnten aber mit dem Wissen nicht wirklich an kleinen Projekten arbeiten. Dazu kam noch das unpersönliche Gefühl vor dem Bildschirm.
Dein Resümee: Ich kann MINT-EC-Camps bzw. dieses MINT-EC-Camp dennoch weiterempfehlen, da man vor allem, wenn man sich für den Bereich interessiert, viel für die Zukunft mitnehmen kann. Man hat die Möglichkeit, mit echten Wissenschaftlern zu sprechen und qualitativ hochwertiges Wissen zu erlangen. Ich würde jedoch empfehlen, an MINT-EC Camps praktisch und nicht online teilzunehmen. In diesem Sinne sage ich:
„Nutzt, was euch durch MINT-EC geboten wird und macht das Beste daraus!“
Lieber Jonas, ganz herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen und Eindrücke mit uns zu teilen!