Von Claude Monet bis PlayStation

Kunst-Exkursionen

Viele Erfahrungen, die von Schüler*innen auf dem Weg zum Abitur gemacht werden sollten, blieben den Coronajahrgängen verwehrt. Kurz vor Beginn der Abiturphase wurde es unserem Kunstleistungskurs zum Glück noch mit Mitteln des Programms „Ankommen nach Corona“ ermöglicht, zwei kleine Exkursionen zu den Kunsthighlights der Region zu machen.

Allen Anfang machte das Museum Folkwang in Essen. Die Schüler*innen erkundeten hier sowohl die ständige Sammlung im Bau des Stararchitekten David Chipperfield als auch die Sonderausstellung „Renoir, Monet, Gaugin – Bilder einer fließenden Welt“. Bemerkenswert an der außergewöhnlich gut besuchten Ausstellung war die Provenienz der gezeigten Werke: Den Kurator*innen war es gelungen, Arbeiten aus dem Bestand des Museum of Western Art in Tokio als Leihgaben zu gewinnen, um diese zusammen mit Werken aus der Sammlung des Museums Folkwang zu präsentieren. So war es den Schüler*innen bspw. möglich, einen Blick auf das impressionistische Meisterwerk Sur le bateau von Claude Monet werfen zu können, das für gewöhnlich nur in Tokio zu sehen ist. Interessant waren auch die zeitgeschichtlichen Parallelen zwischen den Gründern der jeweiligen Museen bzw. Sammlungen: Geht die Gründung des Museum of Western Art auf Kojiro Matsukata zurück, so wurde das Museum Folkwang von Karl Ernst Osthaus begründet. Beide Sammler lebten zur gleichen Zeit und, so erklärt es die Website des Museums Folkwang, entwickelten aus einem industriellen Umfeld heraus eine Leidenschaft für die Kunst der französischen Moderne.

Nach einer Mittagspause in der Sonne ging es für den Leistungskurs weiter zur Zeche Zollverein, wo im Red Dot Designmuseum eine Führung auf die Schüler*innen wartete. Zu erwähnen ist hier nicht nur die Vielfalt an Alltagsprodukten, die der Gruppe präsentiert wurde, sondern auch der Hinweis unseres Guides, dass Nachhaltigkeit als ein ebenso valides Kriterium für gutes Design gilt wie Innovation in Form und Funktion. Von Playstation 1, Apple-Produkten und Wasserhähnen war hier alles zu sehen, sogar Stühle für die Schule!

Mit einer längeren Zugfahrt begann der nächste Morgen. Natürlich wieder zu einem Museum, und zwar zum LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das Werke von der Gegenwart bis zum Mittelalter zeigt. Beginnend mit dem Soester Antependium und der Unnaer Pietà, letztere, aus unbekannter Meisterhand, die der Zeit des Schönen Stils zuzuordnen ist, ging die Reise weiter zur barocken Stilllebenmalerei, die in der Sammlung durch westfälische wie niederländische Meisterwerke repräsentiert wird und zusammen mit dem Silber und Porzellan sowie den Möbeln ihrer Zeit ausgestellt wird. Ein besonderes Highlight war schließlich die Abteilung der Moderne: Im neu geschaffenen August Macke Raum konnten die Schüler*innen des Leistungskurses Werke des für das Abitur 2022 festgelegten “Abiturkünstlers“ Edvard Munch im Original erleben und Wissen aus dem Unterricht auf diese anwenden und für die kommenden Abiturprüfungen auffrischen.

Nach dem obligatorischen Gang über den Wochenmarkt auf dem Domplatz und einem Mittagessen in der Sonne konnten die Schüler*innen in kleinen Gruppen die Stadt erkunden.

Ein weiterer Tagesausflug nach Düsseldorf ist in Planung. Aber erst nachdem das Abitur geschrieben ist …

Bericht: Peter Schlegel

Info:

Das Gymnasium Horkesgath bietet regelmäßig Leistungskurse im Fach Kunst an. Seit 2022 produzieren die Schüler*innen den schuleigenen Horki-Kunst-Kalender.