Bienvenue à Sarrebruck

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie war es endlich wieder soweit: Der deutsch-französische Schüleraustausch des Gymnasiums Horkesgath und des Lycée René Cassin in Tarare konnte stattfinden!

In diesem Jahr hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht: Statt eines regulären Austauschs, der wegen der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden konnte, entschieden wir uns für eine sogenannte Drittortbegegnung. Am 4. April machten sich also eine französische Schülergruppe aus Tarare, einer Kleinstadt in der Nähe von Lyon, und eine Krefelder Horki-Schülergruppe auf den Weg nach Saarbrücken, um in der dortigen Europa-Jugendherberge eine gemeinsame Woche zu verbringen. Auch das begleitende Lehrerteam, Frau Normann und Herr Roll, freute sich sehr, das französische Kollegenteam, Madame Marcus und Monsieur Pons, endlich wiederzusehen.

Im Zentrum der Reise sollte natürlich das gegenseitige Kennenlernen der Jugendlichen stehen. Um das Eis zu brechen, stand am Montag ein Speeddating auf dem Programm. Zur gegenseitigen Annäherung trug zusätzlich bei, dass die Jugendlichen in Viererzimmern, bestehend aus je einem deutschen und einem französischen Duo, untergebracht waren.

Neben kulturellen Klassikern wie einer Stadtführung in Saarbrücken, dem Besuch der Saarschleife und der Besichtigung des Industriedenkmals Völklinger Hütte, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, standen auch Aktivitäten wie Lasergame, die Verkostung örtlicher Spezialitäten (Saarbrücker Butterkuchen), ein gemeinsames Barbecue und Sprachspiele auf dem Programm.

Im Fokus der gemeinsamen Reise standen allerdings Etappen der deutsch-französischen Beziehungen, die in der Geschichte beider Länder nicht immer von Freundschaft geprägt waren. Den größten Eindruck hinterließ in diesem Zusammenhang sicherlich der Besuch der Schlachtfelder von Verdun, wo sich eine der blutigsten und sinnlosesten Schlachten des Ersten Weltkrieges ereignet hatte. Im Mémorial von Verdun, das zugleich Museum und Erinnerungsstätte ist, zeigten Exponate sowie Film- und Tonaufnahmen eindrücklich die Lebensbedingungen der Soldaten in den Schützengräben. Im Anschluss daran besichtigten wir das Fort Douaumont, das größte und stärkste Werk des äußeren Frontgürtels, in dessen Innern man noch heute die Schrecken des Krieges erahnen kann. Den Abschluss der Tagesfahrt bildete der Besuch des nahe gelegenen Soldatenfriedhofs und des Beinhauses, in dem die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt werden.

Die Zeit in der Jugendherberge verbrachten wir vor allem mit gemeinsamen Aktivitäten im Europaraum, wo wir die deutsch-französische Freundschaft am Ende standesgemäß mit einer Torte feierten.

Wir bedanken uns nicht nur bei unseren Schüler*innen und den französischen Kolleg*innen für eine tolle und ereignisreiche Woche, sondern auch beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW)  für seine finanzielle Unterstützung!