„Mit einer Hand kann man nicht klatschen.“ (aus Eritrea)

DaZ-Klasse des Gymnasiums Horkesgath wird Landessieger beim Osteuropawettbewerb des Schulministeriums NRW

Das Projekt

Zum 70. Mal haben die Ministerien für Kultur und Wissenschaft und für Schule und Bildung unter Federführung der Bezirksregierung Münster landesweit den Schülerwettbewerb 2023 ausgeschrieben.

Angesichts des Kriegs in der Ukraine trägt er in diesem Jahr den Titel „Begegnung mit Osteuropa – ein Friedensprojekt“ und richtet sich daher neben Schüler:innen in NRW in diesem Jahr ausnahmsweise auch an Schüler:innen in Osteuropa, die in der Schule Deutsch lernen.

Die Gewinner:innen des Gymnasiums Horkesgath aus der DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) der  Jahrgangsstufe 9 im Kunstunterricht bei Frau Baldauf:   14 Schülerinnen und Schüler sind aus neun Ländern mit neun Sprachen (Spanisch, Rumänisch, Bulgarisch, Ungarisch, Polnisch, Mazedonisch, Kroatisch, Syrisch, Eritreisch) vor einiger Zeit nach Deutschland gekommen. Seit etwa 1,5 Jahren lernen sie als Klasse gemeinsam intensiv Deutsch an unserer Schule.   Einige hatten vorher länger keine Beschulung. Keine/r der Lernenden hat eine gymnasiale Voraussetzung.

Die Aufgabe

Die Jugendlichen erhalten den Preis als Landesbeste für ihr Buchprojekt in der Kategorie: „Es liegt mir auf der Zunge. Sprechen in Bildern“. 

In ihrem mit der eritreischen Redewendung „Mit einer Hand kann man nicht klatschen.“ betitelten Buch setzen sie sich malerisch mit deutschen Redewendungen und deren Formen in den jeweiligen Muttersprachen auseinander.

Unterstützung und gestalterische Anregungen für das graffitiartige Bildmaterial erhielten sie dafür im Kunstunterricht. Hier lernten sie den amerikanischen Künstler Keith Haring und seine Bildsprache kennen und stellten sich der schwierigen Aufgabe mit ihren noch recht geringen Deutschkenntnissen die Redewendungen aus dem Kontext der deutschen Kultur kennenzulernen, in ihrer oft tiefsinnigen Bedeutung zu verstehen und dann in Bilder zu übersetzen. (Was hat es beispielsweise zu bedeuten, wenn man in Deutschland „das Kind mit dem Bade ausschüttet“ oder wann genau macht man „aus einer Mücke einen Elefanten“?)

Dabei rauchten so manches Mal die Köpfe, aber alle haben sich das umfangreiche Projekt immer mehr zu eigen gemacht und konnten dabei viel voneinander lernen.

Der Preis

Jetzt freut sich die eingeschworene kleine Lerngruppe natürlich riesig über die Anerkennung und den Preis von 300€, mit dem sich vor dem Start in die weitere Ausbildung zum Sommer ein gemeinsamer Ausflug realisieren lassen wird.

Die Preisverleihung am 15.6.23 wird übrigens ein Heimspiel: Alle Landespreissieger:innen werden in der Kulturfabrik in Krefeld geehrt werden.