Kraftwerksmeister für einen Tag

Die Kooperation mit der Kraftwerkschule Essen (https://www.kraftwerksschule.de/kws/campus-leben)  geht, wie bereits an dieser Stelle angekündigt, weiter. Die Schüler*innen der Technikkurse aus der Qualifikationsphase 2 des Gymnasiums Horkesgath hatten die Möglichkeit, an Simulatoren unter fachkundiger Anleitung verschiedene Kraftwerkssituation unter realtechnischen Bedingungen zu simulieren.  

Schauen wir zunächst, was Maximilian Neiß und Nil Gruner berichten:

„Am 12.01.2023 haben sich die zwei Technikkurse der Q2 vor der Schule getroffen, um die Kraftwerksschule zu besuchen. Nach einer knapp einstündigen Fahrt sind wir auf dem Campus der Kraftwerksschule Essen (KWS Energy Knowledge eG) angekommen. Die Kraftwerksschule Essen ist ein Zusammenschluss der großen Energieversorger wie E.ON oder RWE. Ziel des Ausfluges war es, die aus dem Unterricht kennen gelernten Inhalte in einem Simulator unter realtechnischen Bedingungen zu sehen und zu erfahren.

Nachdem wir herzlich von unseren Ansprechpartnern Dr. Cornelius Berger und Frank Kretschmer begrüßt und in den riesigen und modernen Campus geführt wurden, haben wir erst mal eine kurze Einleitung in Sinn und Zweck des Campus bekommen.

Dann wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe hat mit Herrn Dr. Cornelius Berger die Arbeitsprozesse eines Steinkohlekraftwerks simuliert und die andere hat mit Herrn Frank Kretschmer die Steuerung eines Gas- und Dampfkraftwerks (GuD) simuliert, das in Bristol, (Vereinigtes Königreich) steht.  Jedes Kraftwerk, ob GuD-Kraftwerk oder Kohlekraftwerk, muss von einem Team den ganzen Tag überprüft, gesteuert und kontrolliert werden.

Diese und weitere Möglichkeiten der Energieumwandlung hatten wir bereits in mehreren Unterrichtreihen des Technikunterrichts der Sekundarstufe 2 kennen gelernt. Spannend war diesmal auch zu sehen, wie die Teilsysteme im Simulator reagieren und wie Experten damit umgehen.

Um uns diese technischen Systeme noch näher zu bringen, wurden Simulationen durchgeführt, wie man jene Kraftwerke beispielsweise hoch- bzw. herunterfährt. Des Weiteren verdeutlichten diese Simulationen auch die Schwankungen der Leistung unter Beeinflussung der jeweiligen Zuführung der Rohstoffe. Interessant war zu sehen, wie man ein ganzes Kraftwerk in Abhängigkeit der Netzschwankung zuschalten oder „abwerfen“ muss. Außerdem lernten wir, wie das Gas- und Dampf Kraftwerk mit anderen Kraftwerken an ein gemeinsames Netz angeschlossen wird. 
Beim Kohlekraftwerksimulator wurden Simulationen gezeigt, wie zum Beispiel der Ausfall verschiedener Teilsysteme aussieht und welche Möglichkeit ein Kraftwerksmeister hat, um entgegenzuwirken.

Besonders spannend war auch im Verlauf des Tages zu sehen, was passiert, wenn man versucht, das Kraftwerk absichtlich zur Explosion zu bringen. Kleiner Spoiler, dies ist nicht möglich, da sich das System automatisch reguliert und zu hohe Drücke und Temperaturen ausgleicht. Eine Explosion des Kessels ist also nicht möglich. Möglich macht das ein weiterer Inhaltsbereich, den wir im Technikunterricht kennen gelernt hatten: Digitaltechnik.  Dieser Test hat uns sehr beruhigt und wir konnten entspannt in die Mittagspause gehen.

Nach einem Mittagessen, dass uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, haben wir dann die Gruppenräume getauscht und konnten das jeweils andere Kraftwerk näher kennenlernen und steuern. Sofort fiel auf, dass viele Sachen gleich geblieben waren. Die Steuer-Software (Siemens Power Plant Automation) war die gleiche und die Kontrollwarte sah genauso aus. Es gibt also ein einheitliches System, Kraftwerke zu steuern.

Gegen 15:30 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und der Bus hat uns wieder zurück nach Krefeld gebracht.“

Anmerkung des Fachbereichs:

Zusammenfassend war es eine höchst lehrreiche Veranstaltung in real-technische Prozesse. Für mehrere Schüler*innen unterstrich diese Veranstaltung die Entscheidung, ein naturwissenschaftlich-technisches Berufsfeld anzustreben. 

announcement

Die Kraftwerkschule Essen ist die zentrale Ausbildungsstätte der deutschen Energiewirtschaft. Sie ist eine Gemeinschaftsorganisation deutscher und internationaler Energieversorgungsunternehmen und Kraftwerksbetreiber und bildet seit mehr als 60 Jahren das Kraftwerksbetriebspersonal aus. Die KWS führt die Schulungen in Essen, aber auch in den Kraftwerken in Deutschland, Europa und weltweit durch.

Wir freuen uns auf 15 neue 3D-Drucker!

Über eine weitere Kooperation kann an dieser Stelle ebenfalls (kurz) berichtet werden: bereits nach den Osterferien werden, wie bereits hier erwähnt (https://https://gymnasium-horkesgath.de/2022/11/29/wordclock-die-sprechende-uhr), ausgewählte Schüler*innen der Technikkurse aus der gesamten Oberstufe im Makerspace der Hochschule Niederrhein (https://web.hs-niederrhein.de/makerspace) 15 eigene 3D-Drucker für die gesamte Schulgemeinschaft bauen. Wir werden berichten.

Abschließend kann man sagen, dass die Schüler*innen der Oberstufe aus pädagogischer und fachspezifischer Sicht gute Voraussetzungen haben, um die technisierte Welt besser zu verstehen und dass sie einen guten Einblick in mehrere Fachgebiete bekommen, um eine spätere universitäre Ausbildung zu erreichen.